Liberating Symbols Publishing (LSP) ist ein non-profit Zentrum in der Schweiz, verantwortlich für die Publikation der Werke von Medhananda und von Yvonne Artaud, sowie deren Übersetzung in andere Sprachen.

Worum geht es in den Büchern?
So wie ihr Lehrer Sri Aurobindo das große psychologische, in Symbole gehüllte Wissen der Rishis (der Seher der vedischen Epoche des alten Indien) erforschte, untersuchten Medhananda und seine langjährige Mitarbeiterin Y. Artaud, ob solch ein Wissen auch im alten Ägypten zu finden ist. Und sie entdeckten, dass die altägyptischen Bilder und Schriften ebenfalls eine Fülle von psychologischem Selbst-Wissen enthalten, wie auch die Mythen, Märchen, Parabeln anderer alten Kulturen. Die damaligen Seher und Weisen haben ihre diesbezüglichen Erfahrungen in Symbolbildern mitgeteilt, denn die Sprache der Seele ist eine Sprache der Bilder.

Medhananda zeigt in seinen Büchern zahlreiche solche Symbole, und seine Erläuterungen helfen uns, in den dargestellten Figuren, Göttern, Tieren, Kronen, Zeptern etc. eigene Wesensaspekte, Seelenkräfte, Archetypen und Funktionen zu erkennen und in den Erzählungen eigene seelische Vorgänge und innere Reifeprozesse und Möglichkeiten des Seins wahrzunehmen. Es wird klar, dass das, was wir unser ‚Ich‘ (unsere Person) nennen, nicht eine Singularität ist, sondern dass viele Kräfte in uns wirken, die ganz unterschiedlichen Bewusstseinsebenen angehören und deshalb oft im Widerstreit miteinander sind. Sich dieser Vielheit bewusst zu werden, ist der erste Schritt, unsere kleine Ich-Formation in ein größeres, integrales Selbst zu wandeln. Das ist das Anliegen der Autoren.

In der heutigen Zeit funktioniert der Erwachsene hauptsächlich auf der mental-rationalen Bewusstseinsebene, die sich durch logisches Denken und grammatikalisch differenzierte Sprache auszeichnet und vor allem auf die materielle Welt ausgerichtet ist.

Medhananda lässt uns erkennen, dass in einer früheren Zeit eine andere, auf die seelische Welt ausgerichtete Bewusstseinsstruktur dominierte; Träume, psychische Vorgänge, mystische Erlebnisse, die Entfaltung der Seelenkräfte waren den damaligen Weisen wichtiger als die materielle Welt. Das ‚Sehen‘ der Wirklichkeit, nicht das philosophische ‚Denken‘ standen im Vordergrund.

Vom psychologischen Selbst-Wissen dieser ‚Seher‘ (Seherinnen) können wir heute viel lernen, wenn wir alte Dokumente – statt dinglich, historisch, mythologisch oder religiös –hauptsächlich psychologisch betrachten, mit der Frage: „Was kann dieses Bild oder dieses Monument oder diese Erzählung mir heute noch über mich selbst mitteilen?“ Medhananda lädt uns zu solchen Identifikationsübungen ein, die uns über unsere vordergründige Begrenztheit hinauswachsen lassen.

Diese in alter Zeit voll entfaltete Bewusstseinsstruktur konstituiert uns (nebst anderen) immer noch, sie ist vor allem im Vorschulkind aktiv. Medhananda und Y. Artaud betonen, dass in der Erziehung neben der heute vornehmlich verbalen Kommunikation auch die Symbolkommunikation gefördert werden sollte, denn die Kombination beider führt zu mehr Plastizität, Harmonie und integralem Wachstum des Menschen.

Themen der Bücher in Kürze:
Medhanandas Bücher vereinen oder integrieren Themenbereiche wie:

Psychologie ebenso wie altes Ägypten (sowie andere alte Kulturen),

menschliches Bewusstsein ebenso wie Spiritualität,

persönliches Wachstum ebenso wie alte Weisheit.

Sie richten sich an alle, die sich für diese Themen interessieren, sich selbst besser kennenlernen und bewusstseinsmäßig an sich arbeiten möchten.

Hauptwerke von Medhananda und Yvonne Artaud sind die fünf Bücher über altägyptische Symbole. Es gibt bereits zahlreiche Bücher über ägyptische Mythologie, Religion, Kunst, Philosophie, aber kaum solche, die sich mit der Psychologie und dem Selbstgewahrsein der alten Ägypter befassen.

Die Bücher Medhanandas enthalten zahlreiche Bilder (Zeichnungen ägyptischer Originale), die in gut verständlicher Weise und in poetischem Stil erläutert werden, mit vielen Querverweisen zu anderen Kulturen, Mythen, Märchen, Weisheitslehren.

Für diejenigen, die mehr Informationen über die Bücher suchen:
Aus einem Brief der Autoren: „…Wir versuchen, sie [die ägyptischen Bilder, die Symbole] sich auf ihre eigene symbolische Weise ausdrücken zu lassen, als psychologische ‚Koans‘, als Boten einer alten Gnosis, die sich eher an unsere Tiefe, Höhe und Weite sowie an unsere Ganzheit richtet (worin ihre Heilkraft liegt), als an unsere intellektuelle Intelligenz.
Daher musste sich unsere Interpretation direkt auf die Symbole und die Bewegungen des Selbstgewahrseins, die sie ausdrücken, stützen, und nicht ausschließlich auf die sogenannte ‘Interpretatio graeca’, die den Inhalt des ägyptischen Bildes allzu oft durch Begriffe der griechischen Philosophie und Mythologie ersetzten. Wir tauchen in eine noch neuartige Paläographie ein und sind begeistert von unseren Entdeckungen…“ 

Im Vorwort von ‚Der Weg des Horus‘ lesen wir:
Isis – der leere Sitz, Atum – der Schlitten, Re – der Kreis, Hathor – das Haus des Horus haben uns viel zu lehren, nicht als Objekte oder geometrische Figuren, sondern als Ideogramme, als Lehrbilder, als Darstellungen von seelischen Vorgängen, Bewusstseinsbewegungen. Symbole im Allgemeinen und Hieroglyphen im Besonderen unterscheiden sich in ihrer Funktion stark von der verbalen Kommunikation. Worte trennen die Dinge und betonen deren Verschiedenheit; Symbole* aber zeigen, was ihnen gemeinsam ist. Dies ist der Grund, warum die Übersetzung von Symbolen in Worte nicht deren innerste Bedeutung vermittelt, und aus demselben Grund kann das Studium der Symbole nicht eine analytische Wissenschaft sein.
In dieser Hinsicht unterscheidet sich unsere eigene Forschungsarbeit vom allgemeinen Trend einer Ägyptologie, die sich noch nicht von der sogenannten ‚Interpretatio graeca‘ gelöst hat. Zwar werden die gelehrten ägyptischen Wörterbücher mit ihrer reichen Ernte phonetischer Übersetzungen weiterhin ein unentbehrliches Werkzeug für die Forschungsarbeit bleiben. Doch sind wir der Ansicht, dass bei der üblichen, rein grammatikalisch-philologischen Untersuchung der Hieroglyphen der psychologische Gehalt der altägyptischen Bilder weitgehend ausgeschlossen bleibt.Hieroglyphen und ägyptische Lehrbilder waren der Ausdruck einer holistischen Weltsicht. Deshalb kann sich ihnen nur ein holistisches Denken nähern, das die richtige Frage stellt: „Wer bin ich, und wie ist meine Beziehung zum Ganzen?“

Im Vorwort von ‚Archetypen der Befreiung‘ lesen wir:
Das Anliegen dieses Buches (und der ägyptischen Bilder darin) ist es, uns unser größeres Ich und seine ewigen Prinzipien bewusst zu machen, sie als Teile von uns selbst zu sehen, als Fäden in dem Teppich, der wir sind. Was in unterschiedlichen kulturellen Umfeldern unser wahres Ich, unser Selbst oder unsere Seele genannt wird – das, was bleibt, wenn wir von einem Leben in ein anderes übergehen –, ist nicht eine einfache, einzelne Wesenheit.
Es ist wie ein riesiges „Molekül“, das um einen Kern herum aufgebaut ist, aus vielen psychologischen Aspekten oder Archetypen zusammengesetzt, welche – jeder auf seine eigene unsichtbare Art – das Eine mit den Vielen, Involution mit Evolution, Zeitlosigkeit mit der Zeit verbinden.
Was in Ägypten ‚Neteru‘ genannt wurde – und später in den Religionen ‚Engel‘ oder ‚Götter‘, die man sich außerhalb seiner selbst vorstellte –, sind Möglichkeiten, Eigenschaften und Fähigkeiten, die der Mensch entdecken und entwickeln muss, wenn er wirklich er selbst sein und in Frieden mit sich leben will… Schlaf und Tod, unser Seelenschiff, unsere vibrierende Schlangennatur, unsere Fähigkeit zu blühen, unsere weite Leere, unsere Fülle – all das sind psychologische Archetypen, Wesensarten und Verwandlungsprozesse, Lehrer der Befreiung, Kräfte der Selbsterschaffung… Was scheinbar außerhalb und über dem Menschen stand, offenbart sich in uns selbst als eine ganz persönliche Möglichkeit des Seins, des Bewusstseins und der Seligkeit, die wir anstreben und verwirklichen können. Wie Sri Aurobindo sagt, „Was so hoch über uns schien, ist hier in uns.“

Im Vorwort von ‚Die Pyramiden und die Sphinx‘ lesen wir:
„Es gibt eine vereinfachende Sicht der Geschichte, die sagt, der Mensch sei im Laufe der Zeit in einem kontinuierlichen Prozess stets intelligenter und weiser geworden. Wenn man in der Zeit zurückblicke, erkenne man, dass er früher viel ignoranter und wilder gewesen sei als heute. Dadurch könnte es zunächst schwierig sein, die hier dargestellten Tatsachen zu akzeptieren, denn sie zeigen, dass die alten Ägypter mehr über Psychologie wussten als wir…“